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Abenteuerliches Patagonien

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Keinen Namen eines Landes dieser Welt assoziiere ich stärker mit den Begriffen Wildnis, Natur und Abenteuer als “Patagonien”. In meiner Vorstellung spiegelt sich ein mystisches Stück Land am Ende der Welt mit kristallklaren Seen, sattgrünen Wäldern und weissen Berggipfeln. Ein Stück Natur, das dem Menschen noch nicht Untertan wurde. Die vielleicht schönste Erkenntnis dieser Reise liegt darin, diese Vorstellung Patagoniens wieder mit nach Hause nehmen zu dürfen.  Der schönste von allen: der Rio Puelo schlängelt sich durch das Tal, bildet Inseln und Altarme. Die imposante Bergwelt Patagoniens im Nationalpark Hornopiren. Granitzacken und Eis. Ein Flussdelta in der Nähe von Chaiten. Wo die nördliche Grenze Patagoniens verläuft, darüber mag man sich streiten. Für uns liegt diese auf chilenischer Seite der Anden ganz klar südlich von Puerto Montt. Hier zerklüftet sich das ohnehin schon schmale Chile zusehends. Die in zentral-Chile meist zweispurige Panamerica...

Perfekte Kegel

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Zwischen dem 36. und 42. Grad südlicher Breite dominieren mächtige Vulkankegel die Landschaft der chilenischen Anden. Infolge des Aufeinanderprallens der Südamerikanischen Kontinentalplatte und der ozeanischen Nazca-Platte wird Chile bis heute von Vulkanismus geprägt. Immer wieder kommt es zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Entsprechend eindrücklich gestaltet sich die Landschaft: Breite, perfekt geformte Berge mit kilometerlangen, sanft auslaufenden Hängen, an deren Flanken der ein oder andere Gletscher zu finden ist. In den Tälern dichter, immergrüner Wald mit bis zu Jahrtausende alten Bäumen, Flüssen und Seen. Der Vulkan Llaima ist einer der dominantesten und aktivsten Vulkane Chiles. Die letzte Eruption ist rund 10 Jahre her. Anna am Kraterrand. Dezente Rauchfahnen zeugen von der andauernden Aktivität des Vulkans. Ein scharfer Kontrast: das tiefschwarze Lavagestein und das weiss des Anraums. Wird der Zustieg nicht durch Strassen erleichtert, welche die Skizentren am ...

Pulvrige Hänge

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Hätten wir den vielen Stimmen Gehör geschenkt, welche uns auf unserer bisherigen Reise bereits vom Lonquimay erzählten, wir hätten erahnen können, welche Bedingungen uns am Vulkan nach einem Schneefall erwarten würden. Doch wir wollten und konnten den märchenhaften Erzählungen keinen Glauben schenken - zu dominant waren die bisherigen Eindrücke vom starken Wind und den abgeblasenen Vulkankegeln, zu hoch das Risiko der Enttäuschung bei nicht erfüllten Erwartungen. So kam es also, dass wir am Morgen nach den Schneefällen bei strahlend blauem Himmel und Windstille erneut am Lonquimay standen und das Bevorstehende kaum zu Glauben vermochten: Pulverschnee vom Feinsten, vom Berg bis ins Tal. Freudentanz am Kraterrand - Chile du bist ein schönes Land! 1300 Höhenmeter gleichmäßig auslaufende Hänge und konstante Schneebedingungen. Weil's so schön war ging's am darauffolgenden Tag gleich nochmal auf den Lonquimay. Besser wird's nicht. Araukarienwald mit Potenzial. ...

Eisige Flanken

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Zu allererst: in einer Zeit, wo anscheinend jeder Reisende die Arbeitsmoral seiner Daheimgebliebenen mit Erzählungen und Bildern von traumhaften Erlebnissen in heimatfremden Gefilden sabotiert, ist es ganz schön schwierig einen passenden & noch nicht verwendeten Namen für einen Blog zu finden. Unserer ist weder besonders kreativ, noch hat er (bisher) viel mit unseren Erlebnissen in Südamerika am Hut. Der Begriff "Noppenpulver" ist kein neu erfundener Begriff. Er beschreibt  - aus Skifahrersicht - die Premium Klasse der Schneegattungen. Es handelt sich um kalten, lockeren, kantig aufgebauten Pulverschnee, welcher sich noch schöner fahren lässt als der frisch gefallene. Eine Art Noppenstruktur - welche auf leichten Windeinfluss zurückzuführen ist - lässt das Herz des aufmerksamen winterlichen Bergvagabunden beim Aufstieg höher schlagen und schürt die Vorfreude auf die bevorstehende Abfahrt... das Sahnehäupchen wäre dann nur noch Oberflächenreif an der Schneeoberfläche! Aber...

Karge Wüsten

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Unsere Reise begann im Norden Chiles, in der Atacamawüste und an der Pazifiküste. In der Wüstenregion, welche bereits wenige Kilometer nördlich von Valparaiso beginnt, wechselt die hügelige aber karge Landschaft nur selten ihr Gesicht: bis an den Horizont erstreckt sich die Wüste aus Gestein oder Sand und je weiter man in den Norden kommt, desto seltener werden Kakteen und Sträucherbewuchs. Hin und wieder durchbricht ein Fluss aus den Anden die monotone Kulisse, reisst ein Tal in den sandigen Boden und begrünt seine Uferbereiche. Das Wasser ist rar und kaum ein Tropfen des begehrten Nass erreicht das Meer. Dort wo es möglich ist, werden Wein, Avocados und Zitrusfrüchte angebaut. Doch die Landwirtschaft ist nicht das Steckenpferd des Nordens - die Hauptanbaugebiete für Getreide, Obst und Gemüse befinden sich in Zentralchile und südlich davon. Den Norden hingegen beherrscht der Bergbau. Unzählige Minen säumen die sonst kaum berührte Wüstenlandschaft und fördern vor allem Kup...